Die KNO 2026 – Unser gemeinsamer Weg in die Zukunft
Mit mehr als 3.000 Beschäftigten und rund 100.000 versorgten Patienten pro Jahr sind die Kliniken Nordoberpfalz ein wichtiger Anker für die Gesundheit der Menschen in der Region. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Gleichzeitig haben sich die Rahmenbedingungen für Krankenhäuser in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert.
Um auch künftig eine zuverlässige medizinische Versorgung aus einer Hand anbieten zu können, muss sich unser kommunaler Klinikverbund verändern. Dazu wurde von zahlreichen Experten ein neues Standortkonzept erarbeitet, das wir Ihnen auf dieser Seite vorstellen möchten. Hier finden Sie auch Einschätzungen von unseren Mitarbeiterinnen und MItarbeitern sowie Unterstützern, die uns auf unserem gemeinsamen Weg begleiten!
Sie haben Fragen zur Zukunft der Kliniken Nordoberpfalz AG und den anstehenden Veränderungen? Nutzen Sie gerne unser Informationsangebot oder nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf.
Seit Monaten bereiten wir uns auf die Auswirkungen der Krankenhausreform auf die kleinen Häuser vor. Sie sollen sich zu ambulant-stationären Versorgung wandeln und im Zusammenwirken mit den regionalen Schwerpunktversorgern die Versorgung der Ländlichen Regionen gewährleisten. Dies ist aus unserer Sicht die einzige Möglichkeiten unsere Häuser in der Fläche zu erhalten, daran wird auch die in Kraft tretende Reform nichts mehr ändern, die den Häusern Leistungsgruppen zuschreibt, die so in Häusern dieser Größe nicht mehr erfüllt werden können. So sollen personal und kostenintensive Chiurgie nur noch in Häuser der Schwerpunktversorgung erfolgen. Diese Veränderungen macht den Weiterbetrieb unserer Häuser in der bisherigen Form nicht mehr möglich. Wir müssen uns also anpassen.
Das volle Leistungsspektrum ist nach Qualitäts- und Mindestmengenvorgaben nicht zu erhalten, deswegen müssen wir wie viele anderen Träger jetzt schon Entscheidungen treffen um den Betrieb der Klinikenstruktur in der Nordoberpfalz aufrecht zu erhalten. In vielen Gesprächen mit Land, Bund und Krankenhausgesellschaft konnten auch keine Alternativen aufgezeigt werden die auf Dauer betrieben werden können…
Dafür ist die Zukunft der Gesundheitsversorgung für die Menschen in der Region zu wichtig. Gemeinsam mit unseren Beschäftigten und unterstützt von unseren kommunalen Gesellschaftern gehen wir die Veränderungen an unseren Standorten deshalb aktiv an.
Die wirtschaftliche Situation für Krankenhäuser ist deutschlandweit extrem schwierig, fast täglich gibt es Meldungen über Schließungen und Insolvenzen. Ein Beispiel: alle Kliniken der KKB (KlinikKompetenzBayern), zu der auch die KNO gehört, gehen von einem Defizit von bis zu 350 Mio. Euro im Jahr 2023 aus. Ohne die tatkräftige finanzielle Hilfe kommunaler Träger würde es mit Sicherheit noch deutlich mehr insolvente Krankenhäuser geben.
Auch bei der KNO gab es – wie bei einem sehr großen Teil anderer Kliniken – in den vergangenen Jahren keine schwarzen Zahlen. Die Ausgaben in den Krankenhäusern übersteigen die Einnahmen deutlich. Die Kliniken Nordoberpfalz gehen für das Jahr 2023 von einem Defizit von rund 11,4 Mio. Euro aus. Die Gründe dafür sind vielfältig und liegen unter anderem an den inflationsbedingten Kostensteigerungen, den gestiegenen Energiekosten sowie den Tarifsteigerungen, die Mehrkosten von 14 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeuten. Dazu kommt ein viel zu geringer Landesbasisfallwert, der die Grundlage für die Erlöse von Kliniken bildet. Auch der deutschlandweite Rückgang von stationären Patienten um rund 15 Prozent, der sich ebenfalls in den Häusern der KNO zeigt, trägt dazu bei, dass die Defizite immer größer werden. Denn auch wenn weniger Patienten stationär behandelt werden, müssen die notwendigen Infrastrukturen weiterhin vorhanden sein, was ebenfalls Kosten verursacht.
Gerade kleinere Krankenhäuser kämpfen mit enormen Defiziten. Ohne Sondereffekte (wie zum Beispiel die Corona-Ausgleichszahlungen im Jahr 2022) liegt das Jahresergebnis des Krankenhauses Tirschenreuth in den vergangenen Jahren konstant bei rund Minus 6 Mio. Euro. Die Kosten, die für Personal, Material und sonstige Faktoren anfallen, liegen dabei 5 Mio. Euro über den Erträgen. Auch die Kosten, die für den Betrieb der Notaufnahme entstehen, sind enorm. Denn um die Notaufnahme so wie bisher an 365 Tagen rund um die Uhr nach den gesetzlichen Vorgaben zu betreiben, werden insgesamt rund 100 Vollkräfte benötigt.
Dadurch entstehen Personalkosten in Höhe von rund 8,8 Mio. Euro pro Jahr. Doch nicht nur die finanzielle Situation ist eine Herausforderung, sondern auch die Besetzung mit qualifiziertem Personal. Bereits jetzt fehlt es aber dauerhaft an Fachkräften, sodass externe Honorarkräfte eingesetzt werden müssen. Für diese entstanden im Jahr 2023 Kosten in Höhe von rund 2,2 Mio. Euro. Gleichzeitig sind die Erlöse, die bei einer Behandlung in der Notaufnahme der KNO zukommen, auf einem extrem geringen Wert und wurden seit mehreren Jahren nicht angepasst. Damit zeigt sich auch am Krankenhaus Tirschenreuth der bundesweite Trend: Die Finanzierung, gerade von kleinen Krankenhäusern, ist schlichtweg nicht ausreichend.
Jeden Tag verzeichnen Kliniken deutschlandweit ein wachsendes Defizit, weil ihre Kosten weit stärker steigen als die Erlöse, die sie für die Patientenbehandlung von den Krankenkassen erhalten.
Anders als die meisten Unternehmen können Krankenhäuser ihre Preise nämlich nicht kurzfristig an die Inflationsentwicklung anpassen. Die Politik hat die jährlichen Preisanpassungen gesetzlich festgelegt und damit stark begrenzt.
Wie drastisch die Situation für deutsche Krankenhäuser ist, zeigt die "Defizituhr" der Deutschen Krankenhausgesellschaft.
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