Kardiologie (Interventionskardiologie, Rhythmologie)
Neben der Behandlung von Herzerkrankungen engagiert sich die Medizinische Klinik II vor allem in der kardiologischen Prävention und Rehabilitation zur Behandlung des metabolischen Syndroms (arterielle Hypertonie, Adipositas, Diabetes mellitus, Bewegungsmangel, Raucherentwöhnung) und führt verkehrsmedizinische Begutachtungen durch.
Durch unsere 24-Stunden-Herzkatheterbereitschaft stehen wir bei Herzinfarkten und anderen kardiologischen Erkrankungen rund um die Uhr schnell zur Verfügung.
Die interventionelle Kardiologie umfasst alle minimal-invasiven Untersuchungen und Eingriffe im Herzkatheterlabor. Dort können mit Hilfe von Kontrastmittel und unter Einsatz von Röntgenstrahlen Untersuchungen und Eingriffe am Herzen und den herznahen Gefäßen erfolgen. Dabei werden dünne Kunststoffleitungen, die sogenannten Katheter, über die Leisten- oder Handgelenksgefäße bis zum Herzen vorgeschoben.
Fast alle Eingriffe im Herzkatheterlabor erfolgen lediglich mit einer lokalen Betäubung und ohne Narkose, so dass der Patient die Untersuchung wach verfolgen kann.
Unser Behandlungsspektrum:
- Herzinfarkt und koronare Herzerkrankung
- Herzrhythmusstörungen, Elektrophysiologische Untersuchung und Ablationsverfahren
- Herzschrittmacher- und Defibrillatorimplantation, Resynchronisationstherapie
- Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Verschluss von Herzfehlern (ASD, PFO), Vorhofohrverschluss bei Vorhofflimmern (LAA-Okkluder)
- Herzklappenerkrankungen (Diagnostik, Klappensprengung, OP-Vorbereitung, TAVI – transfemoraler Aortenklappenersatz, transfemoraler MitralClip)
- Metabolisches Syndrom (Prävention, Rehabilitation) (Hypertonie, Adipositas, Diabetes mellitus, Bewegungsmangel, Raucherentwöhnung)
- Intraaortale Ballongegenpulsation (IABP); Risikoeingriffe unter Herz-Lungen-Unterstützung (mobile Herz-Lungen-Maschine/Impella/ECMO)
- verkehrsmedizinische Begutachtung
- Behandlung der Rechtsherzbelastung (pulmonale Hyertonie), Lungenembolie
Optimale Versorgung von Herzinfarktpatienten in der nördlichen Oberpfalz – Das Weidener Herzinfarktnetz (WHIN)
Mit dem WHIN kann die Versorgung von Herzinfarktpatienten auch in einem ländlich strukturierten Raum umgesetzt werden. Gerade in solchen Regionen zeigen sich nämlich häufiger schlechtere Überlebensraten im Vergleich zur Herzinfarktversorgung in großstädtischen Versorgungsgebieten.
Daher wurde das WHIN initiiert, das seit mehr als zehn Jahren die bestmögliche Versorgung bei Herzinfarktpatienten in der nördlichen Oberpfalz gewährleistet!
Nach dem Erstkontakt durch den Notarzt wird ein 12-Kanal-EKG (Lifepack 12) telemetrisch an die Kardiologie/Intensivstation am Interventionszentrum am Klinikum Weiden übermittelt.
Zeitgleich erfolgt die Übermittlung des EKGs auf das iPhone des diensthabenden kardiologischen Oberarztes, der dieses sofort analysieren kann. In Rücksprache mit dem Notarzt wird dann entschieden, ob eine Notfallherzkatheteruntersuchung erfolgen muss, woraufhin die Herzkatheterbereitschaft umgehend alarmiert wird. Wird der Patient in das Klinikum Weiden eingeliefert, kann damit eine sofortige Behandlung durch kardiologische Experten erfolgen!
Mit dem WHIN sind die Abläufe der Notfallversorgung auf hohem Niveau standardisiert. Dies betrifft den gesamten Verlauf von Notarztkontakt (Primärmedikation), Klinikkontakt, Interventionszentrum bis hin zur Nachsorge. Alle übermittelten EKGs werden an einem Zentralserver gespeichert und zusammen mit den vorgegebenen Standardabläufen analysiert.
Das Weidener Herzinfarktnetz zeigt mustergültig die optimierte Kooperation der primärversorgenden Notärzte, des primärversorgenden Interventionszentrums bis hin zur universitären Versorgung bei Patienten, die eine notfallmäßige Herzoperation benötigen.
Die Patienten werden nach drei und zwölf Monaten anhand eines Verlaufbogens (Klinik, Medikation) reevaluiert.
Durch die Kooperation der in der Rettungskette Beteiligten sowie durch die Anwendung neuester telemetrischer und telemedizinischer Techniken kann ein Mehrwert für die betroffenen Patienten erreicht werden.
Das Weidener Herzinfarkt-Netz entspricht in seinem Ablauf den von der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Herzinfarktnetze vorgegebenen Standards und vertritt mustergültig die Region Oberpfalz Nord.