Am Klinikum Weiden ging zum Jahreswechsel eine Ära zu Ende. Prof. Dr. med. Frank Kullmann, Chefarzt der Medizinischen Klinik I - Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie und Diabetologie – verließ das Krankenhaus auf eigenen Wunsch.
Die Kliniken Nordoberpfalz AG bedauern sehr, einen höchst qualifizierten und erfolgreichen Chefarzt zu verlieren und wünschen ihm für seinen weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute.
Ärztliche Direktorin Professor Dorothee Bremerich und der Weidener Klinikdirektor Timo Sonntag bedankten sich bei einer Verabschiedung für 17,5 Jahre exzellente Arbeit bei Prof. Kullmann, auch im Namen von Vorstand Michael Hoffmann. „Sie haben viel für das Klinikum getan, wir werden Sie vermissen. Und ich habe Sie als Person sehr geschätzt“, sagte Prof. Bremerich, als sie Prof. Kullmann Blumen und ein kulinarisches Geschenk überreichte.
Der Geehrte sprach an seinem letzten Arbeitstag von einem „merkwürdigen Gefühl“. Er sei zufrieden, dass er am Klinikum Weiden in einer Zeit mitwirken konnte, in der das Haus erhebliche Qualitätssprünge gemacht habe und den Patientinnen und Patienten nunmehr eine hochwertige Versorgung biete. Er appellierte an alle Verantwortlichen, dieses Niveau zu halten und auch für adäquate Weiterbildung der Mitarbeiter zu sorgen. Dies sei ganz im Sinne des Hauses, bestätigte Timo Sonntag.
Der gebürtige Saarländer, der dieses Jahr 64 wird, ist ein versierter Gastroenterologe und Onkologe mit weit über 100 Publikationen in der Fachwelt. Im Rahmen seines Lehrauftrages an der Universität Regensburg hat er sein Wissen über Jahrzehnte an Medizinstudenten weitergegeben. In seiner Laufbahn, die einst als Rettungssanitäter begann, war er aber nie nur auf sein Fachgebiet fokussiert. So absolvierte er unter anderem einen Fernlehrgang „Betriebswirtschaftslehre im Krankenhaus“ mit Auszeichnung.
Prof. Kullmann war seit 1. Juli 2007 Chefarzt der Medizinischen Klinik I in Weiden. Weitere berufliche Stationen waren Würzburg, Regensburg und San Diego (USA). Sein Rat ist national und international gefragt. So ist er unter anderem seit 2010 Mitglied der Leitgruppe Pankreaskarzinom der Arbeitsgemeinschaft internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft (AIO) sowie bis zu seinem Ausscheiden Mitglied des Vorstands im Comprehensive Cancer Center Ostbayern (Regensburg).
Prof. Kullmann ist verheiratet und hat vier Kinder.
Die Leitung der Medizinischen Klinik I übernimmt ab dem 01.01.2025 kommissarisch Dr. Martina Troppmann. „Mein Ziel ist es das Werk von Prof. Kullmann zu erhalten und in seinem Sinne weiterzuführen“, sagt die 43-Jährige, die in Neustadt/WN geboren und in Altenstadt/WN aufgewachsen ist.
Dr. Troppmann hat sich beim Aufbau und als Leiterin des Onkologischen Zentrums Nordoberpfalz einen Namen gemacht. Als Fachexpertin für die Deutsche Krebsgesellschaft auditiert sie andere Zentren in ganz Deutschland.
Sie hat großen Anteil daran, dass das Klinikum Weiden seit 2024 erstmals über ein zertifiziertes Zentrum für Hämatologische Neoplasien (HAEZ) verfügt. Bis auf zwei Kliniken in Regensburg war die Oberpfalz in dieser Hinsicht ein weißer Fleck.
Dr. Troppmann studierte Humanmedizin in Regensburg und sammelte zudem Erfahrungen am Spital Affoltern in der Schweiz sowie am St. Joseph’s Health Center in Toronto, Kanada. Sieben Jahre lang arbeitete sie am Universitätsklinikum Regensburg und erlangte dort den Facharzttitel Innere Medizin. Weitere berufliche Stationen waren das MVZ Onkologie Straubing, wo sie den Facharzttitel für Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie abschloss. Ab 2016 war sie Oberärztin am Klinikum Passau. Im Sommer 2019 kehrte Dr. Troppmann in die Heimat zurück. Am Klinikum Weiden war sie bisher als onkologische Oberärztin tätig und konnte als Personaloberärztin auch Erfahrung im Personalmanagement sammeln. Für ihre neue Aufgabe kann sie auf die Unterstützung der Ärztlichen Direktorin Prof. Dorothee Bremerich zählen. „Hierfür bin ich sehr dankbar“, sagt Dr. Troppmann.
Um von den Anstrengungen des Berufs abzuschalten, erholt sich Dr. Troppmann gerne im Kreis der Familie und bei ausgiebigen Läufen.
Die Sektion Gastroenterologie, ein wichtiger Bereich innerhalb der Med. Klinik I, bleibt weiterhin in der Verantwortung des Sektionsleiters Dr. Alexander Horn. Er ist ein ausgewiesener Experte in allen modernen Endoskopie- und Ultraschallverfahren. Seine besonderen Schwerpunkte sind die Vorsorge, Früherkennung und endoskopische Behandlung von Entzündungen und bösartigen Erkrankungen von Speiseröhre, Magen, Darm, Gallenwegen und Bauchspeicheldrüse, die Endosonographie und die Behandlung von Leber- und Gallenwegserkrankungen. Dabei kommen modernste Endoskopie- und Ultraschalltechnologien einschließlich Methoden der Künstlichen Intelligenz zum Einsatz.
