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Familiäres Umfeld und beste Versorgung
10.08.2023
Etwas mehr als drei Monate ist Leopold inzwischen alt. Geboren ist er vor ein paar Wochen am Krankenhaus Tirschenreuth. Eine bewusste Entscheidung seiner Eltern, die neben dem familiären Umfeld auch die Behandlung und die Möglichkeiten vor Ort überzeugt hat – sei es die Versorgung durch die Hebammen vor, während und nach der Geburt oder die enge Anbindung an Kinderarzt Dr. Robert Zant für die U2-Untersuchungen, bevor es für Mama Verena und den kleinen Leopold nach Hause ging.
Für Verena Franz aus Tirschenreuth war es schon vorher klar, dass ihr Leopold ein Tirschenreuther werden sollte – auch deshalb blieb sie zur Geburt vor Ort, zumal sie in direkter Nähe zum Krankenhaus wohnt. „Ich hatte unglaubliche Angst vor der Geburt, aber habe mich immer sicher gefühlt. Die Hebamme und den Arzt kannte ich vorher zwar nicht, aber sie waren immer bei mir oder in der Nähe. Mir wurde alles super erklärt und toll durch die Geburt geholfen“, erzählt Verena Franz: „Auch auf der Station war alles super, die Pflegekräfte haben mich unterstützt und auch beim Stillen geholfen.“
Ähnlich ging es auch Felicitas Gleißner aus Bärnau, die vor rund vier Wochen für die Geburt ihrer Tochter Rosalie ins Krankenhaus Tirschenreuth kam. „Es ist mein drittes Kind, da war es mir wichtig, schnell da zu sein. Die Betreuung war toll, alles war sehr familiär und das Personal unglaublich nett und hilfsbereit“, so die dreifache Mutter.
Leopold und Rosalie sind zwei von mehr als 170 Kindern, die in diesem Jahr bisher das Licht der Welt erblickt haben. Im vergangenen Jahr waren es rund 300 Neugeborene, die Erfahrungen von sehr vielen Müttern decken sich mit denen von Verena Franz und Felicitas Gleißner. Medizinisch betreut wird die Gynäkologie und Geburtshilfe am Tirschenreuth von der standortübergreifenden Frauenklinik unter Leitung von Chefarzt Dr. Bernd Hornbacher. Dabei rotieren die Assistenz- und Oberärzte zwischen den beiden Standorten. „Durch die standortübergreifende Versorgung können wir die medizinische Qualität eines Schwerpunktversorgers auch in der Grund- und Regelversorgung anbieten“, so Dr. Bernd Hornbacher.
Herausfordernd bleibt weiterhin die Personalbesetzung, erklärt der Chefarzt: „Früher waren viele Gynäkologen als Belegärzte tätig, was sich leider geändert hat, denn Geburtshilfe hält sich eben nicht an Praxiszeiten. Umso wichtiger ist das System der standortübergreifenden Frauenklinik.“ Genauso wichtig sind drei weitere Faktoren: die ambulante Versorgung der Schwangeren, die Unterstützung durch ein festes Hebammenteam und eine gesicherte kinderärztliche Versorgung – all das können die Geburtshilfen am Klinikum Weiden und am Krankenhaus Tirschenreuth bieten.
Schon vor der Geburt können Schwangere im MVZ St.-Peter-Straße, direkt neben dem Krankenhaus, behandelt werden, unter anderem mit der üblichen Schwangerenvorsorge oder Pränataldiagnostik. „Der behandelnde Arzt kann dann auch sagen, ob eine Entbindung in Tirschenreuth möglich oder am Klinikum Weiden notwendig ist“, erklärt Dr. Bernd Hornbacher.
Ist eine Geburt in Tirschenreuth möglich, werden die Schwangeren während und auch nach der Geburt eng durch fünf Hebammen (Sona Stejskalova, Petra Saskova, Mazacova Miluse, Marika Dziacka, Renata Motykova) aus der Hebammenpraxis in Waldsassen betreut, zusätzlich zu Margarete Ackermann, die seit vielen Jahren am Krankenhaus Tirschenreuth als Hebamme tätig ist. Die Hebammen bieten dabei eine 1:1-Betreuung und helfen unter anderem bei der Stillberatung.
Besonders positiv blieb aber nicht nur Mama Verena Franz etwas anderes im Gedächtnis, nämlich die Durchführung der U2 direkt im Krankenhaus: „Da kam Dr. Robert Zant direkt auf die Station, was eine große Erleichterung ist. Dadurch spart man sich in dieser neuen Situation viel Aufwand, weil man keinen Termin beim Kinderarzt vereinbaren muss, wo man vielleicht ja noch nie war.“ Pädiater Dr. Robert Zant bietet im MVZ also nicht nur Sprechstunden, sondern kommt auch auf die Station, was nicht nur Vorteile für die Mütter mit sich bringt, sondern auch eine große Rolle bei der Versorgung der Neugeborenen spielt: „Die U2 ist die wichtigste Vorsorgeuntersuchung im Leben, weil hier viele Risiken auffallen können, die teilweise zeitkritisch behandelt werden müssen. Für ein Krankenhaus dieser Größe ist das außergewöhnlich, denn viele Kliniken in der nördlichen und mittleren Oberpfalz oder auch in Oberfranken bieten diesen Service nicht mehr an“, so Dr. Robert Zant.
Das unterstreicht auch Dr. Bernd Hornbacher. Die Erfahrung der vergangenen Monate zeigt, dass einige Mütter ein kleineres Haus wie Tirschenreuth bevorzugen, andere wiederum auf das breitere Angebot am Klinikum Weiden setzen: „Es ist enorm wichtig, dass die Betreuung durch Ärzte, Hebammen und Pädiater Hand in Hand geht. Andere Kliniken bieten das in dieser Weise nicht mehr.“
Dass die Geburt an einer hochspezialisierten Klinik wie in Weiden medizinisch in gewissen Fällen notwendig ist, wissen auch Landrat Roland Grillmeier und Bürgermeister Franz Stahl: „Aber eine Entbindungsstation mit Rundumversorgung birgt eben auch einen emotionalen Faktor, deshalb unterstützen Stadt und Landkreis finanziell so gut wie möglich. In der Summe bedeutet der Zusammenschluss der Frauenkliniken für unsere Bevölkerung grundsätzlich aber ein noch höheres medizinisches Versorgungsniveau.“
Doch nicht nur Stadt und Landkreis unterstützen, auch der Freistaat fördert die Geburtshilfen kleinerer Krankenhäuser, die sonst immer nur ein wirtschaftliches Defizit erreichen. Hierfür muss aber eine bestimmte Anzahl an Geburten erreicht werden. Über mehrere Jahre hinweg wurde diese Marke am Krankenhaus Tirschenreuth immer wieder erreicht. Der deutschlandweite Rückgang der Geburtenzahlen macht sich in den vergangenen Monaten aber auch am Krankenhaus Tirschenreuth bemerkbar.
Verena Franz ist auf jeden Fall froh, dass die Geburt von Leopold in der Heimat möglich war: „Es war eine familiäre Geburt, aber man hat die Sicherheit einer großen Klinik im Hintergrund. Und Leopold ist einfach ein echter Tirschenreuther.“