Chefarzt Dr. Michael Angerer geht in den Ruhestand

 

27.02.2025

Wie schnell manchmal 25 Jahre vergehen können: Im Jahr 2000 kam Dr. Michael Angerer von der Uniklinik Regensburg nach Weiden, um am damals noch Städtischen Krankenhaus eine Klinik für Neurologie neu aufzubauen. Sie ist im Verbund der Kliniken Nordoberpfalz (KNO) heute nicht mehr wegzudenken.
Nun steht ein Generationswechsel an, denn Dr. Angerer, der im Sommer 65 Jahre alt wird, geht am 31. März 2025 in den Ruhestand. Mit seinem Team hat er Tausenden von Schlaganfallpatienten sowie Menschen mit verschiedensten neurologischen Erkrankungen geholfen.

Als Dr. Angerer anfing, war Neurologie oft noch Krankenhäusern in Großstädten vorbehalten. Das änderte sich allmählich, als die Schlaganfallversorgung innerhalb der Medizin neu positioniert wurde und immer mehr mittelgroße Städte an der modernen Versorgung dieser Patientinnen und Patienten teilhaben wollten.
Dr. Angerer begann mit einer kleinen Mannschaft 2001. Sie hatten anfangs 18 Betten zu versorgen. „Man musste sich die Patienten erst erobern“, sagt der Chefarzt. Denn um die Jahrtausendwende waren vor allem Schlaganfallpatienten oft noch der Inneren Medizin zugeteilt.

Das änderte sich spätestens 2003, als in Weiden eine Stroke Unit mit zunächst sechs Betten zur schnellen Behandlung von Schlaganfallpatienten ihren Betrieb aufnahm. Bald darauf etablierten Dr. Angerer und seine Kollegen einen Bereitschaftsdienst rund um die Uhr. Die Abteilung wuchs auf drei Oberärzte und sechs Assistenzärzte an. Bis heute hat die Neurologie an den Kliniken Nordoberpfalz sich ständig weiterentwickelt und immer mehr Patienten behandelt. Professor Christian Paetzel und Professor Thomas Finkenzeller ergänzten das Spektrum um neue Sektoren wie die Neuro-Radiologie mit der Thrombektomie. Seit zwei Jahren gehört Weiden ferner dem STENO-Netzwerk zahlreicher nordbayerischer Kliniken an. Dahinter verbirgt sich ein Verbund von Häusern mit hochwertiger Schlaganfallversorgung. Mit der Neurochirurgie unter der Leitung von Prof. Thomas Reithmeier steht der neurologischen Abteilung ferner ein starker Partner im eigenen Haus zur Verfügung. „Wir müssen kaum Patienten in größere Kliniken verlegen, sondern können alles im Haus vorhalten, das ist ein großer Vorteil“, erklärt Dr. Angerer.

Er will auch im Ruhestand medizinisch nicht untätig sein. Sein Ehrenamt als Prüfer bei der Bayerischen Landesärztekammer für angehende Neurologen und Psychiater behält er bei. Ansonsten freut er sich auf mehr Reisen mit seiner Frau im Wohnmobil und Ausflüge in die Berge, bevorzugt in der Schweiz. Ferner stehen öfter mal Besuche bei den beiden erwachsenen Töchtern an, die beide in Berlin leben. Beide sind in gewisser Weise in die Fußstapfen des Vaters getreten. Eine arbeitet als Psychologin, die andere als Ärztin.Dr. Michael Angerer ist in München geboren und aufgewachsen. Er hat an der Ludwigs-Maximilians-Universität Medizin studiert und promoviert. Seine Facharztausbildung absolvierte er am Zentralklinikum in Augsburg. Weitere Stationen waren Berlin und Regensburg. Dr. Angerer ist in seinem Fachgebiet sehr gut vernetzt und bundesweit anerkannt. Er ist unter anderem Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neuro-Physiologie (DGKN), der Arbeitsgemeinschaft Neurologische Begutachtung und der Deutschen Schlaganfallgesellschaft. KNO-Vorstand Michael Hoffmann, Ärztliche Direktorin Prof. Dorothee Bremerich und Klinikdirektor Timo Sonntag bedanken sich bei Dr. Angerer für jahrzehntelange Aufbauleistung, hohes Engagement und das kollegiale Miteinander. Er übergebe eine gut aufgestellte Fachklinik. Die KNO-Leitung wünscht ihm für die Zukunft alles Gute und weiterhin Verbundenheit.

Am 1. April übernimmt Leitender Oberarzt Dr. Jürgen Hahn kommissarisch die Leitung der Klinik für Neurologie. Dr. Hahn ist ebenfalls gebürtiger Münchner. Der 59-Jährige ist fast so lange am Klinikum Weiden wie Dr. Angerer und kann ein ebenso breites Spektrum der Neurologie abdecken. Zudem ist er Mitglied in vielen Arbeitskreisen und ähnlich gut vernetzt wie sein Chef.
Bevor er nach Weiden kam, sammelte Dr. Hahn Erfahrungen an den Unikliniken Würzburg und Regensburg sowie im Rehazentrum Bad Kötzting. Zu seinen Spezialgebieten gehören Bewegungsstörungen und vor allem die Behandlung mit Botulinumtoxin gegen unwillkürliche Muskelkontraktionen. Zudem ist er Ausbilder der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in
der Medizin (DEGUM).

Dr. Jürgen Hahn ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder. Zu seinen Hobbys zählen Motorradfahren, klassische Gitarre und das Singen im Chor der Weidener Kantorei.