Alarmstufe ROT: Aktionstag der Deutschen Krankenhausgesellschaft

 

19.06.2023

Die Krankenhauslandschaft in Deutschland steht vor massiven Herausforderungen: extreme Preissteigerungen bei Energie, Medizinprodukten oder Dienstleistungen, Personalmangel, chronische Unterfinanzierung – es ist Alarmstufe ROT!

Bei einer Kundgebung vor dem Berliner Hauptbahnhof fordern deutsche Krankenhäuser und die DKG eine sofortige Beseitigung der strukturellen Unterfinanzierung, um unkontrollierte Krankenhausschließungen und Versorgungsverschlechterungen abzuwenden. Bereits jetzt (Stand Mitte Juni) beläuft sich das aktuelle Defizit aller Krankenhäuser in Deutschland auf fast 7,2 Milliarden Euro. Bis zum Jahresende wird ein Defizit von 10 Milliarden Euro erwartet.

Dies alles gefährdet die Gesundheitsversorgung in Deutschland massiv. Auch die DKG fordert ein sofortiges Handeln und Umdenken der Bundesregierung. Eckpunkte zur Krankenhausreform liegen bereits vor, doch die DKG fordert noch mehr: „Wir brauchen ein Vorschaltgesetz für die Kliniken, damit die große Krankenhausreform überhaupt noch auf eine funktionierende Krankenhauslandschaft trifft. […] Abwarten, bis die Reform einmal greift, was frühestens 2025 oder 2026 der Fall sein kann, wäre fahrlässig“, so der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß.

Auch die KNO unterstützt die Forderungen der DKG. „Die Politik darf die Krankenhäuser nicht im Regen stehen lassen. Es fehlt an Möglichkeiten, das System zu stabilisieren. Die Einführung eines Inflationsausgleichs, eine dauerhafte Refinanzierung von Tarifkostensteigerungen oder eine ausreichende Investitionskostenfinanzierung können hier nur erste Schritte sein, um den geplanten Strukturwandel zu finanzieren“, so Michael Hoffmann, Vorstand der Kliniken Nordoberpfalz.

Die KNO wird den Aktionstag Alarmstufe ROT mit Plakaten in den Häusern sowie über die sozialen Medien begleiten. Unterstützung für die Aktion gibt es aus allen Berufsgruppen – egal ob Ärzte, Pflegekräfte, Auszubildende, Reinigungsfachkräfte, Verwaltung oder Betriebsrat – und auch von unseren Gesellschaftern.